Virtuelles DH-Kolloquium an der BBAW, 5.2.2021, Matthias Schlögl, Stephan Kurz & Maximilian Kaiser: „Werkzeuge der Digitalen Prosopographie an der ÖAW“

Am Freitag, dem 5. Februar 2021, von 15 Uhr bis ca. 17 Uhr, findet ein virtuelles DH-Kolloquium an der BBAW statt, bei dem Matthias Schlögl, Stephan Kurz und Maximilian Kaiser (alle Österreichische Akademie der Wissenschaften) aktuelle Entwicklungen an der ÖAW im Bereich der Digitalen Prosopographie mit dem APIS-Werkzeugkasten vorstellen werden.

Matthias Schlögl (Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, ÖAW) führt in die am ACDH-CH für prosopographische Daten entwickelte Infrastruktur ein. Ein Kernelement bildet darin das Austrian Prosopographical Information System (APIS), das mit einem Projekt zur semantischen Erschließung des Österreichischen Biographischen Lexikons (ÖBL) (siehe dazu https://apis.acdh.oeaw.ac.at) seinen Anfang nahm und seitdem um einige Module und Funktionen erweitert wurde. Die Einführung wird sich auch um Konzepte zur Integration mit anderen Daten (Linked Open Data), die Verwendung von kontrollierten Vokabularien (siehe Vocabs), die Langzeitarchivierung der Daten (siehe ARCHE), bzw. die nahtlose Einbettung digitaler Tools in den Arbeitsablauf der Forscherinnen und Forscher drehen. Matthias Schlögl wird auch einen kurzen Ausblick auf InTaVia geben, ein kürzlich gestartetes Horizon 2020-Projekt mit dem Ziel, prosopographische und biographische Daten mit den Sammlungen der Europeana zu verbinden und mit Mitteln der Visual Analytics zu analysieren.

Stephan Kurz (Institute for Habsburg and Balkan Studies, ÖAW) gibt einen Einblick in die Anwendung von APIS-gestützten Daten zur Erschließung in digitalen Editionen, v.a. betrifft das die hybride Edition der Ministerratsprotokolle 1948–1918, deren Register aus einer https://mpr.acdh.oeaw.ac.at/ gespeist werden; noch im Aufbau befindet sich das Editionsprojekt Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie (1500-1918), das ebenfalls prosopographische Ressourcen beinhalten wird. Weiters wird er auf die Vor- und Nachteile der generischen und spezifischen Erschließung von Entitäten/prosopographische Daten eingehen: eine Diskussion, die am IHB in den letzten Monaten intensiviert geführt wurde und wird.

Maximilian Kaiser (Institute for Habsburg and Balkan Studies, ÖAW) führt nach einem Einblick in die mit APIS umsetzbare historische Netzwerkanalyse einen weiteren Anwendungsfall vor, bei dem das APIS-System Verwendung findet: Das Projekt „The Viennese Court. A prosopographical portal (VieCPro)“ erschließt bestehende Daten zu verschiedenen Hofstaaten ebenfalls in dem Entität-Referenz-Modell von APIS, mit dem Ziel, von den Ämtern der Oberhofmeister bis zu den Küchengehilfen prosopographische Daten so zu erfassen, dass sowohl Organigramme des Wiener Hofes als auch individuelle Hofkarrieren abgebildet werden können.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.